Blog.Was mich bewegt...
...lass mich Dir Gesellschaft leisten mit meinen Worten...
Kannst Du Dich GANZ einlassen? Heute war ich mal wieder allein schwimmen. Ich lag ganz gemütlich im Bett und schaute mir ein paar interessante Videos an. Irgendwann fragte ich mich: Worauf hättest Du jetzt Lust? Schwimmen... im Wasser sein... sich schwerelos fühlen... Direkt schaltet der Kopf ein. Kopf: Du hast gesagt, du hast kein Geld dafür in dem Hallenbad schwimmen zu gehen... Mein Gefühl: Aber ich hab Lust drauf ☺ Ich hab mich für meine Freude entschieden. Als ich vor dem Schwimmbad die Treppen hochging, spürte ich schon "mein Freund die Angst ". Sie war lang nicht mehr da :) Puuuh... Ich zog mich um und betrat das Schwimmbad. Es war nicht all zuviel los. Aber auch nicht wenig. Ich ging ins Becken und schwamm ein paar Bahnen. Mein Kopf war waberig und meine Gedanken drehten sich nur darum, dass die Leute mich bestimmt komisch ansehen... In der Psychologie nennt sich dieses Thema "Sozialphobie" Man hat starke Ängste irgendwie bewertet zu werden, ausgelacht, Angst etwas "Falsches" zu machen, Angst im Mittelpunkt zu stehen usw... Es ist unterschiedlich ausgeprägt von Mensch zu Mensch, je nach Lebensgeschichte. Ich nahm mich also wahr, mit meiner Angst. Körperlich spürte ich mich unruhig,, ja zittrig. Ich versuchte mich daran zu erinnern, was ich bei Klinikaufenthalten gelernt hatte oder bei meiner Psychologin. Die Aufmerksamkeit nach Außen lenken und die Umgebung begutachten. Tief in den Bauch ein - und ausatmen... Nein... Neeein das macht nichts besser. Dann erinnere ich mich, dass es auch nichts wegmachen soll. Ich darf mich so nehmen wie ich gerade bin. Pfff... Schön... kurz vor 'ner Panikattacke... irgendwie nicht so schön. Ja die Gedanken, dass es eine Panikattacke werden könnte oder dies oder das passieren könnte... Ich nehme sie wahr. Ja ablenken. Den Kopf beschäftigen. Mit was? Mein Atem ist flach und ich schwimme... Bewegung soll ja Adrenalin abbauen... Ablenken... Ich schaue mir die Umgebung an. Ein neuer Bademeister. Die Zahlen auf den Springhöckern... 1, 2, 3, 4, 5... Es wird nicht besser 😭 "Soll es auch nicht Vivienne" ;sage ich mir. Du bist okay so wie Du gerade bist. Ich will nicht mehr schwimmen. Ich verlasse das Becken und schnappe mir meinen Rucksack. Ich gehe zu den Liegen und suche mir ein sonniges Plätzchen. Ich versuche mich zu entspannen. Runter zu kommen... Versuche zu malen. Aber meine Amygdala glüht auf Hochtouren. Da ist nicht viel mit Kreativität. Ich ärgere mich über mich. Dann wird mir bewusst, dass macht es auch nicht besser. Stell Dir vor Dein Kind hat Angst und Du ärgerst Dich noch über seine Angst . Nein ich halte es aus. Ich halte mich aus. Ich bin bei mir und gebe mir Halt. Vielleicht denkst du jetzt, krass wieso aushalten? Es ist für mich kein negatives "Aushalten". Für mich bedeutet es mein "Inneres Kind", die Angst, die Emotion die gerade da ist, da sein zu lassen. Ohne mich verändern zu wollen. Das ist in solchen Augenblicken sowas von anstrengend. Doch Vermeidungsstrategien und den Gefühlen aus dem Weg gehen, führen in diesem Fall zu Isolation, Depression und verdammt wenig Lebensqualität. Es wird nämlich nicht besser, wenn man sich den Situationen, die solche schwierigen Emotionen auslösen, entzieht. Nein es wird sogar eher schlimmer. Ich hatte auch schon Phasen, wo ich kaum noch das Haus verlassen konnte. So liege ich da nun auf der Liege und entschließe mich bei mir zu sein. Egal wie sich das anfühlt. Ich werde nicht sterben. Und wenn, dann bin ich bereit dazu. Denn ich will leben! So bin ich irgendwann doch wieder im Wasser. Ich schwimme ein paar Bahnen. Ich fühle mich beobachtet, mein Kopf erzählt Geschichten und ich bin angespannt. Nach 1 Stunde irgendwann schwächt dieser Zustand ab... Es dauert nicht immer so lang. Die letzten Male war ich schwimmen ohne diese Ängste. Es ist halt immer anders. Sonst wäre es auch langweilig nicht wahr. Irgendwann nachdem ich ein paar Kapitel in dem Buch "Ein Cafè am Rande der Welt", gelesen hatte, ziemlich fertig war vom vielen Denken und der Angst, entschloss ich mich nach Hause zu fahren. In der Dusche begegnete ich noch einmal einer Mutter, die ich am Anfang gegrüßt hatte. Sie fagte mich, wo ich denn mein Bikinioberteil her habe. Wir unterhielten uns kurz und sie sagte mir, dass da Oberteil total gut aussieht. Das war komisch. Ein Kompliment. Und angenehm . Bald darauf verließ ich , mit einer angenehmen Erfahrung, das Schwimmbad. Wieso angenehm? Fragst Du Dich? Trotz der Anspannung und der Panik am Anfang, konnte ich eine angenehme Erfahrung für mich mitnehmen. Wenn ich mich nur darauf fokussiere, dass ich es wieder nicht geschafft habe und Angst hatte, und wie soll ich nur so weiter leben usw.... Puhhh... das macht es nicht besser. Es gibt IMMER ... ja immer etwas positives was ich für mich mitnehmen kann. Wir haben gelernt, uns immer auf das zu fokussieren, was nicht gut läuft. Gerade in der heutigen Selbstoptimierungszeit, fällt es oft schwer sich einfach mal so zu nehmen wie man gerade ist. Und unser Gehirn funktioniert nun mal nach genetisch festgelegten Programmen. Früher in der Steinzeit, war die Angst unser Frühwahrnsystem, um uns vor Gefahren (z.B. Mammuts, anderen gefährliche Tiere, vor Feinden, wetterbedingten Gefahren usw.) zu schützen. In unserer Zeit haben wir Ängste die eigentlich nicht in unsere Weiterentwicklung passen. Denn wir leben im Überfluss und sind eher überbehütet und bewacht. Jemand der früh traumatische Erlebnisse gemacht hat, hat diese Ängste im Übermaß. Das möchte ich hier hinzufügen. Denn es bringt nichts sich schön zureden und abzutun, dass unsere Ängste in der heutigen Zeit nicht berechtigt sind. Sie sind berechtigt. Denn sie haben uns früher, und wollen uns heute vor etwas schützen. Hier noch einmal die 4 Kanäle über die Du Deine Angst wahrnehmen kannst. Körper: Anspannung, zittern, flacher Atem Gedanken: Ich werde von anderen bewertet, was denken die anderen über mich, schaut der mich komisch an? , ich bin komisch, mein Körper ist komisch.... Gefühle: Angst, Unsicherheit, Hilflosigkeit Handlung: Rückzug, Isolation, Grübeln (Ich nenne Dir hier ein Beispiel. So nehme ich meine Angst oft wahr. Vielleicht magst Du Worte ergänzen die für Dich stimmig sind) Ich könnte Dir hier noch viel mehr über dieses Thema schreiben. Wenn Du fragen dazu hast, schreib mir gerne :) Es wird noch ein Video zu dem Thema geben. Bleib gespannt. Eine schöne Zeit wünsche ich Dir Deine Vivienne Ramm von Meinherzensweg.Feinfühlich Aktuelles:
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AutorIch schreibe seit meiner frühen Kindheit, um Gefühle zu verarbeiten und zu reflektieren, was mich bewegt. Archiv
Juli 2023
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