Blog.Was mich bewegt...
...lass mich Dir Gesellschaft leisten mit meinen Worten...
Donnerstag 10.10.2019
Hey schön dass Du hier bist und liest. Ist es schon wieder Donnerstag? Jap. Die Zeit fliegt habe ich das Gefühl. Der Oktober ist angebrochen. Mitte September hatte ich das Gefühl von Loslassen und Rückzug... Es wurde langsam kühler aber es gab auch noch ein paar herrliche Sonnentage :) Ich liebe ja jede Jahreszeit für sich. Worüber schreibe ich denn heute? Ich habe mal gelesen, man sollte einfach das schreiben, was einen umtreibt. Wieso sollte ich euch auch etwas schreiben, was mich überhaupt nicht bewegt nur um euch etwas zu schreiben? Ist ja Quatsch. Vor ein paar Tagen las ich den Satz : ,,Erlaube Dir Dich auszudrücken." Das hat etwas mit mir gemacht. Denn es ist so stimmig. Seit Jahren gehe ich mehr und mehr meinen Weg. Seit dem Tot meines Vaters hat sich viel verändert und doch so wenig im Außen. Das interessante ist, dass wir innerlich kleine feine Prozesse erfahren und diese erst nach Jahren sichtbar werden. Sichtbar im Außen. Zur Zeit nehme ich wahr, dass sich einiges in meinem Inneren neu ordnet. Das nehme ich daran wahr, wie ich denke, wie ich mein Denken wahrnehme, wie ich meinen Körper wahrnehme, meine Gefühle. Heute noch dachte ich, oft habe ich das Gefühl meine Gefühle sind oft ein auf und ab und dass das zu viel ist. Doch es ist keinesfalls zuviel. Denn wenn Du mich vor 10 Jahren kennen gelernt hättest, da wärst du wahrscheinlich einer depressiven Jugendlichen begegnet, der alles egal ist. Ich hatte früher oft das Gefühl von Unzufriedenheit und Hilflosigkeit. Ich konnte es aber immer gekonnt wegdrücken, unterdrücken, wegschieben und so tun als ob. Denn es gab da einen depressiven Vater und eine emotional abwesende Mutter. Wenn ich darüber schreibe, dann nicht um meinen Eltern die Schuld an meinen Zuständen zu geben. Nein, sie wussten es selbst nicht besser und hatten selbst unnahbare Eltern. Ich war oft deprimiert. War überfordert mit meinen Gefühlen und meinen Erlebnissen in der Familie. Eigentlich war immer irgendetwas. Als ich geboren wurde war mein Vater in einer psychiatrischen Klinik. Kurz nach meiner Geburt starb die Mutter meines Vaters an Krebs. Als ich 12 war fand ich meinen Vater im Garten. Er wollte sich umbringen. Mit 14 nahm sich der Bruder meines Vaters das leben. Als ich 15 war stand die Polizei vor unserer Haustür und sagte mir unser Vater wurde unterkühlt im Wald aufgefunden. Mit 18 fing ich an Drogen zu nehmen. Mit 21 war ich schwanger und trieb ab. Mit 23 zog ich nach Hannover um alles hinter mir zulassen. Mit 27 nahm sich unser Vater das Leben. Mit 30 fanden meine Mutter und ich meinen Bruder in der Dusche liegend. Ich gehe nicht ins Detail. Könnte triggern. Wenn ich das lese, denke ich mir, jetzt reicht es auch. Genug herausforderndes erlebt. Wieso schreibe ich euch das? Nicht um Aufmerksamkeit zu bekommen. Nein mir geht es darum aufzuzeigen, dass es Möglichkeiten gibt trotz harter Schicksalsschläge weiter zu gehen und ein liebevolles Leben zu leben. Die Depressionen die immer wieder erlebt habe bis heute, waren sehr heilsam wenn auch überfordernd. Ich habe erlebt wie es ist nichts mehr zu fühlen. Wie es ist wenn das Leben keinen Sinn mehr macht. Wie es ist wenn nach langer Depression die Sinne wieder auftauen und erwachen. Wie es ist wunderschöne Klaviermusik zu genießen weil sie mich so berührt. Wie es ist Natur zu fühlen und mit allen Sinnen wahrzunehmen. Wie es ist sich nicht auszudrücken und hinter selbstzerstörerischen Mechanismen zu verstecken. Wie triggernde Ereignisse meine Psyche, meinen Körper , meine Gedanken automatisch bewegen und zu destruktivem Handeln bewegen. Über Jahre hinweg nehme ich immer wieder wahr wenn ich automatische Gedanken habe die mir nicht gut tun. Sorgenvolle und abwertende Gedanken. Ich weiß nicht ob es wirklich ein Ich gibt, dass dem entgegensteuert oder ob ich einfach der Beobachter bin der das Leben betrachtet wie ein Schauspiel. Ein Schauspiel in dem ich mich manchmal so tief befinde, dass ich nicht bemerke, dass es ein Schauspiel ist. Ich nehme mich plötzlich als Schauspieler wahr und glaube etwas bewirken zu können. Kämpfe, tue und mache und denke, schreibe um mich bewusst zu erleben. Dabei lebe ich doch. So oder so. Ich spüre, dass liebevolles Yoga (kein Chacka Chacka Schlank und muskelboost Yoga :D! ) mich mir näher bringt. Wenn ich wirklich spüre wie sich mein Körper anfühlt wenn ich diese oder jene Bewegung mache. Ob es etwas anstrengender sein darf oder ob es schon reicht. Wie viel Dehnung ist angenehm? Ich komme mir näher wenn ich mich spüre. Ich entferne mich von mir, wenn ich denke ich müsste schon gedehnter sein und beweglicher und mich pushe. Ich fühle mich wenn ich spazieren gehe und mich auf meine Sinne besinne. Was höre ich, was rieche ich, was fühle ich, was sehe ich? Kann ich etwas schmecken? Das Leben genießen lernen mit allen Sinnen. Ankommen. Mir erlauben mich auszudrücken. Das Leben geschehen lassen. Vertrauen und beobachten. Deine Vivienne Meinherzensweg.Feinfühlich
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AutorIch schreibe seit meiner frühen Kindheit, um Gefühle zu verarbeiten und zu reflektieren, was mich bewegt. Archiv
Juli 2023
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Was tut Dir ,,JETZT" gut?Fühlst du deinen Körper?
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